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Empfehlungen für März

               Romane

Frederic Zwicker: Hier können Sie im Kreis gehen             

Im Alter von 91 Jahren kommt der demente Witwer Johannes Kehr ins Pflegeheim. Seine Demenz allerdings ist vorgetäuscht. Im Heim hofft Kehr, seine Ruhe zu finden. Aber so einfach ist es nicht. Er beobachtet die schrulligen, nicht selten aggressiven Mitbewohner und die Nachlässigkeit der Pfleger. Seinen vorgetäuschten Zustand nutzt er, um Desserts zu stehlen und Gehhilfen unliebsamer Nachbarn zu verstecken. Bald aber wird seine Schauspielerei anspruchsvoller. Je vertrauter ihm das Heim wird, desto größer ist die Gefahr einer Enttarnung. Als zufällig seine Jugendliebe Annemarie auftaucht, flackert die alte Zuneigung erneut auf.

Ein literarisch feinfühliges Werk, beobachtungsstark, traurig und humorvoll zugleich.

 

 

Christian Mähr: Alles Fleisch ist Gras   

Durch einen Sturz über die Stiege stirbt Roland Mathis, der Schnüffler, der Anton Galba und seine heimliche Geliebte erpresst hatte. In Panik lässt Galba, Leiter der Abwasserreinigungsanlage, die Leiche verschwinden. Der den Fall untersuchende Polizist Nathanael Weiß verdächtigt Galba von Anfang an. Allerdings gibt es auch in seinem Umfeld einen Widerling, den er gerne loswerden würde. Galba muss mitmachen, doch für Weiß ist das erst der Anfang: Es gilt, Schädlinge der Gesellschaft auszurotten. Christian Mähr erzählt in diesem bitterbösen Krimi von Moral und Mordlust in der Kleinstadt.

Eine raffinierte Geschichte vom Überleben inmitten eines intellektuell provinziellen Niveaus, gekonnt und witzig erzählt!

 

 

Davide Longo: Der Fall Bramard  

Corso Bramard lebt in einem Dorf am schönsten Wanderweg der Alpen. Doch auf den Bewohnern lasten unaufgeklärte Verbrechen. Bramard war als Kommissar einem Frauenmörder auf der Spur, kurz vor der Aufdeckung wurde seine eigene Frau zum Opfer, seine Tochter verschwand. Zwanzig Jahre später meldet sich der Mörder mit einem anonymen Brief zurück. Bramard nimmt die Herausforderung an. Er begibt sich auf die Suche nach dem Mann, der sein Leben beinahe zerstörte, setzt die einzelnen Erinnerungen der Talbewohner an die letzten zwei Jahrzehnte akribisch zusammen, bis es zu einer in jeder Hinsicht überraschenden Begegnung kommt.

Ein ästhetisch eigenwilliger und spannender Roman!