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Empfehlungen für Juni

               Romane

 

Mechthild Borrmann: Die andere Seite der Hoffnung

Walentyna lebt in der verbotenen Zone Tschernobyls, dort, wo auch jetzt noch alles verseucht ist. Sie wartet auf die Rückkehr ihrer Tochter, die vor einigen Monaten mit einem Stipendium nach Deutschland gegangen ist und sich seitdem nicht mehr gemeldet hat. Um sich in der Einsamkeit die Zeit zu vertreiben, beginnt sie ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.  In Deutschland gelingt zur selben Zeit einer jungen osteuropäischen Prostituierten die Flucht. Sie kann sich auf dem abgelegenen Hof von Martin Lessmann vor ihren Verfolgern verstecken …

Aufschlussreicher Roman über das Leben in Tschernobyl vor und nach der Katastrophe und dem Schicksal der davon betroffenen Menschen. Sehr spannend.

 

Olga Grjasnowa: Der Russe ist einer, der Birken liebt

Die Autorin zeichnet hier das Porträt einer jungen Frau, deren Identität genauso unklar ist wie ihre Herkunft. Mascha emigriert aus Aserbaidschan als Jüdin nach Deutschland. Später lebt sie als Freundin eines Arabers in Israel. Sie spricht mehrere Sprachen und arbeitet hier als Dolmetscherin. Aber trotz ihres Talents und ihrer Anpassungsfähigkeit fällt es ihr schwer, ein Zuhause zu finden. Nach dem Tod ihres Freundes Elias verfällt sie noch mehr in eine Suche: nach Geborgenheit, Liebe, Leben.

Das starke Band zwischen Vergangenem, Gegenwart, Traum und Realem schafft eine fragile Welt. Ein starkes, melancholisches Frauenporträt.