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Empfehlungen für Juli

               Romane

 

Olga Tokarczuk: Der Gesang der Fledermäuse

Die schrullige Erzählerin Janina Duszejko, Dorflehrerin für Englisch und im Winter Hüterin der Häuser von Sommerfrischlern auf einem windgepeitschten Hochplateau im Glatzer Kessel, hat zwei Leidenschaften: Astrologie und Tiere. Außerdem kämpft sie mit einem tückischen Leiden, liest und übersetzt mit einem ehemaligen Schüler die Gedichte von William Blake und räsoniert über die Sterne, die Menschen und die Bedeutung von Namen. Vor allem aber entwickelt die Erzählerin kuriose Theorien über die an Tieren begangenen Verbrechen. Als in der Umgebung eine Leiche nach der anderen gefunden wird, ist sie, die allgemein als Verrückte angesehen wird, der Polizei immer einen Schritt voraus…

Ein spannender Thriller!

 

Norbert Zähringer: Einer von vielen

"Einer von vielen" erzählt von menschlichen Schicksalen, die sich auf wundersame Weise berühren. Zwei Männer, die am selben Tag zur Welt gekommen sind, der eine als Kind einer Aussteigermutter in den USA, der andere im politisch aufgewühlten Berlin der frühen 20er Jahre. Sie begegnen einander bei einer durch die SS durchgeführten Massenexekution, und spätestens von da an gibt es eine Art magnetische Verbindung der zwei Leben. Die zahlreichen Seitenfiguren, deren Geschichten eine Art Roman im Roman darstellen, folgen diesem Beispiel. Jeder scheint einen Gegenpart zu haben, sie begegnen sich, aber sie berühren sich nie…

Der Roman  ist eines von sehr wenigen Büchern, die zugleich klug und unterhaltsam sind und dem Leser ein ganzes Jahrhundert mit seinen Träumen und Albträumen aufschließen.

 

Alice Greenway: Schmale Pfade

Der alte Jim Kennoway hat seine Frau verloren  und wohnt zurückgezogen auf einer Insel vor der Küste Maines. Der einst anerkannte Ornithologe hat inzwischen nur noch drei Dinge im Sinn: trinken, rauchen und vergessen. Doch mitten im Sommer taucht Cadillac bei ihm auf. Sie ist die Tochter von Tosca, mit welchem Jim 1943 gemeinsam  während des Pazifikkriegs japanische Schiffe ausgespäht hat. Jim kann keinen Besuch gebrauchen – und schon gar keinen, der Erinnerungen an den Krieg, seine Jugend und seine große Liebe weckt …

Der Roman erzählt von einem besonderen Menschen, der an den Erlebnissen und Entscheidungen seines Lebens langsam zerbrochen ist. Das Zusammentreffen mit Cadillac zwingt ihn jedoch, sich der Vergangenheit zu stellen, ermöglicht aber auch gleichzeitig einen Abschluss für ihn. Eine wunderbare Geschichte!