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Empfehlungen für August

               Romane

Jonas Jonasson: Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind

Johan Andersson – seit seinen zahllosen Gefängnisaufenthalten nur noch »Mörder-Anders« genannt – ist frisch aus dem Knast entlassen und braucht einen neuen Job sowie neue Freunde. Da kommt ihm die Begegnung mit der geschäftstüchtigen Pfarrerin Johanna Kjellander, die wegen ihrer atheistischen Gesinnung arbeitslos geworden ist, gerade recht. ... Zusammen mit dem Hotel-Rezeptionisten Per Persson gründen sie eine »Körperverletzungsagentur« mit Mörder-Anders in der Rolle des Auftragsschlägers…

Das Buch zeigt den Spaß an allem, was Gott und die Menschen sonst verbieten, allerdings spielt auch die Liebe eine Rolle. - Überdreht, schräg, ethisch unkorrekt, fantasievoll und mit viel schwarzem Humor.

 

Franz Friedrich Altmann: Turrinis Nase

Eigentlich ist Redakteurin bei den Mühlviertler Nachrichten nicht unbedingt der Traumberuf von Gudrun Wurm, kurz Gucki genannt, und die Wartezeit für den Karrieresprung nach Wien ist auch nur durch die feuchtfröhlichen Tarockabende mit gestandenen Mannsbildern aus der Nachbarschaft  halbwegs erträglich. Doch da bricht die brutale Wirklichkeit in die ländliche Idylle, als die Leiche des Jungbauern Harald Baum gefunden wird. Ist das die erhoffte Chance für Gucki? ...

Unkonventionell, radikal und urkomisch lässt der Autor ein ländliches Sittenbild erstehen und schafft nicht nur einen neuen Heimatroman, sondern auch einen Krimi, der in höchst unterhaltsame Sprach- und Denkwelten entführt.

 

Tim Parks: Stille

Harold Cleaver ist einer der besten Journalisten Englands. Gerade eben hat er ein skandalträchtiges Interview mit dem amerikanischen Präsidenten gehalten, in dessen Verlauf Cleaver die Kontrolle verloren hat, nicht zuletzt deshalb, weil sein Sohn soeben seinen Erstlingsroman "Im Schatten des Allmächtigen" veröffentlicht hat. Dieses Werk ist eigentlich eine  Abrechnung seines Ältesten mit seinem mediengeilen, dominanten Vater. Cleaver fühlt sich verletzt und verraten. Er verlässt London und reist nach Südtirol, wo er sich radikal aus seinem bisherigen Leben in die Stille zurückzieht. Doch nichts ist so verstörend, wie die Stimme im eigenen Kopf…

Die Auseinandersetzung mit sich selbst, die Vater-Sohn-Problematik und das Aufeinandertreffen zweier konträrer Welten stehen im Mittelpunkt des durchwegs spannenden und zum Nachdenken herausfordernden Romans.